35 Jahre Theater in Paulus

Schattenlichter spielen eigenes Stück zum Mauerfalljubiläum: 35 Jahre Theater in Paulus

Aus: Paulus Blätter (1 und 2/2020)
Autorin: Elke Brumm

Bei den Schattenlichtern treffen sich theaterbegeisterte Menschen jeden Alters und aus den unterschiedlichsten Branchen. (Foto: Frederik Ahlgrimm)

Ein doppeltes Jubiläum feiert in diesem Jahr die Theatergruppe Schattenlichter: Nicht nur wird die Hobbytheatergruppe unserer Gemeinde 35 Jahre alt, sondern sie feiert auch 30 Jahre Mauerfall. Dazu zeigen die Schattenlichter die Uraufführung eines Stücks, das sie selbst geschrieben haben – auf Grundlage eines bekannten Kinofilms.

Mit dem Mauerfall verbindet uns viel, denn genau am 9. November 1989 hatten wir zufällig eine Theaterpremiere. Schon zur zweiten Aufführung am Folgetag luden wir Spontangäste aus Teltow und Potsdam ein, und anschießend gingen wir alle zur Öffnung der Glienicker Brücke.

Damals waren die meisten Schattenlichter um die 18 Jahre alt. Inzwischen ist unsere Gruppe altersgemischt. Angefangen hatte alles 1985, als Pfarrer Eckart Wragge in der Pauluskirche mit einigen Konfirmanden ein Krippenspiel einübte. Mehrere Schattenspiele folgten, die uns zu dem Namen „Schattenlichter“ inspirierten. 1988 wandten wir uns abendfüllenden Dramen zu und zogen von der Kirche in den Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm. Seither zeigen wir im Jahresrhythmus ein neues Stück und führen es jeweils dreimal im Großen Saal des Gemeindehauses auf.

Im Jubiläumsjahr spielen wir das Stück „Barbara“: Die Handlung ist an den gleichnamigen Kinofilm von 2012 angelehnt. Mit Erlaubnis des Drehbuchautors Christian Petzold habe ich das Stück für die Schattenlichter umgeschrieben. „Barbara“ ist der Beitrag der Schattenlichter zum 30-jährigen Mauerfalljubiläum.

Das Stück spielt im Sommer 1980 in der DDR: Die Ärztin Barbara hat einen Ausreiseantrag gestellt. Sie wird strafversetzt – aus der Hauptstadt in ein kleines Krankenhaus tief in der Provinz. Ihr Geliebter aus der freien Welt arbeitet an der Vorbereitung ihrer Flucht …

Die Aufführungen erfolgen am 20., 21. und 22. Februar 2020, Donnerstag und Freitag um 19:30 Uhr, Samstag senioren- und familienfreundlich um 18 Uhr. Unter www.schattenlichter.info gibt es Informationen zum Stück und die Möglichkeit zur Kartenbestellung. Kartenkauf ist ab 8. Januar in der Küsterei und im Trödelcafé möglich (keine Reservierung).

Elke Brumm gehört den Schattenlichtern seit 1986 an und managt die Gruppe seit 1988.

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.

2 Gedanken zu „35 Jahre Theater in Paulus“

    1. Das ist komisch, denn wir waren ja am 10. November selbst vor Ort und haben die Autos aus Potsdam begrüßt.
      http://www.berlin.de bestätigt: „Die Brücke wurde am 10. November 1989 um 18 Uhr für den grenzüberschreitenden Verkehr geöffnet.“
      Meinen Sie, dass der Verkehr erst nur in Richtung Berlin ging und ab Dezember dann auch in Richtung Potsdam?

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