O là là o là là o là là

O là là o là là o là là

Auf den Tag genau drei Wochen nach der Premiere unserer Agatha-Christie-Produktion sahen gestern Abend sechs Schattenlichter eine Agatha-Chistie-Inszenierung in der Berliner „Komödie“, die ja seit einigen Jahren das große Schiller-Theater als Ausweichquartier nutzt.

Die Komödie zeigt Agatha Christies „Mord im Orient-Express“, ihr vermutlich nach der „Mausefalle“ bekanntestes Bühnenstück. Anders als die „Mausefalle“ gehört es zu der Reihe der Krimis, in denen der belgische Detektiv Hercule Poirot ermittelt.

Dieser nahm in der „Komödie“ eine überaus zentrale Rolle ein – gespielt von Katharina Thalbach, die nicht zum ersten Mal für die „Komödie“ in einer männlichen Hauptrolle zu sehen ist.

Thalbach, die zugleich Regie führte und auch ihre Tochter und Enkeltochter im „Orient-Express“-Emsemble zusammenbrachte, legt die Rolle humoristisch übertrieben an: So viel „O là là o là là o là là“ wie im Laufe des gestrigen Abends bekommt man sonst bei einem vierwöchigen Frankreich-Urlaub nicht zu hören.

Für den Geschmack der sechs Schattenlichter etwas zu viel des Guten – wie bei allen anderen Rollen auch: von der einen, die die ganze Zeit schreit, bis zur anderen, die so abgrundtief böse ist, dass es auch jeder Blinde und Schwerhörige nach drei Sekunden verstanden hat.

Wirklich beeindruckend war das Bühnenbild, das den Orient-Express von außen und von innen zeigt – mal in einer beeindruckenden großen Bahnhofshalle, mal in einer bedrohlichen Schneewehe. Sogar die einzelnen Abteile lassen sich durch eine schnelle Drehung von außen und von innen zeigen.

Auch hier hat die „Komödie“ aber zu dick aufgetragen: mit weiteren Zugelementen zeitlich der Bühne, mit einer Projektionsfläche für langwierige Filmrückblicke und mit einem Sing- und Tanzensemble, was sogar noch größer war als das Schauspielerensemble selbst.

Bei all dem Pomp und den großangelegten Gesten fragten sich die Schattenlichter, ob sie sich in einer Verschmelzung aus Friedrichstradtpalast und Komischer Oper befänden – oder wirklich in der „Komödie“, die uns in der Vergangenheit oft mit einfachen, aber raffinierten Bühnenbildern überzeugt hatte.

Wer sich in den nächsten Wochen mit Agatha Christie auseinandersetzen möchte, gehe vielleicht besser noch ins Kino, um sich Kenneth Brannaghs Version vom „Tod auf dem Nil“ anzusehen.

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„Die Physiker“ im Schlosspark-Theater – 16 Jahre nach den Schattenlichtern

„Die Physiker“ im Schlosspark-Theater – 16 Jahre nach den Schattenlichtern

„Die Physiker“ spielten die Schattenlichter im Jahr 2006. Nun ist das geniale Stück von Friedrich Dürrenmatt im Schlosspark-Theater zu sehen: achtmal zwischen dem 24. Februar und dem 4. März 2022.

Zum Inhalt veröffentlicht das Steglitzer Theater Folgendes:

In dem beschaulichen Schweizer Sanatorium Les Cerisiers werden zwei Krankenschwestern ermordet, angeblich von Patienten erdrosselt. Auf den ersten Blick erscheinen die Verdächtigen recht harmlos: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und der dritte, Johann Wilhelm Möbius, wird von Visionen von König Salomon heimgesucht.

Doch unter dem geschärften Blick des mit dem Fall betrauten Inspektors Voß offenbart sich immer mehr, dass hier nichts so ist, wie es den Anschein hat.

In Wahrheit hat sich der Physiker Möbius in das Sanatorium zurückgezogen, um die Welt vor den Konsequenzen seiner Entdeckungen zu schützen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse hätten katastrophale Folgen für die Menschheit. Doch wie lange kann er die Verbreitung seiner Forschungsergebnisse und Ideen aufhalten, ihren Missbrauch verhindern?

Seine Gegenspielerin ist Mathilde von Zahnd, die Besitzerin und Chefärztin des Sanatoriums, die bereits Kopien der Aufzeichnungen Möbius’ erstellt hat und mithilfe seiner Formel die Weltherrschaft erringen will.

Mit mörderischer krimineller Energie macht sie das Sanatorium zur unentrinnbaren Falle, und so treibt die Handlung, allen Bemühungen Möbius‘ zum Trotz, unaufhaltsam auf eine Krise zu.

Dürrenmatts von ihm selbst als Komödie bezeichnetes Stück entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit Robert Jungks berühmt gewordenem Sachbuch „Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher“ (1956), eine Warnung vor der atomaren Zerstörung der Erde – und heute ein Klassiker der politischen Literatur, der Generationen geprägt hat.

Dürrenmatt rezensierte Jungks Buch und erschuf mit dem Bühnenstück ein groteskes Szenario, eine ganze Welt als Irrenhaus, als der Kalte Krieg auf einen gefährlichen Höhepunkt zusteuerte, den Mauerbau.

1962, im Jahr der Kubakrise, fand am Zürcher Schauspielhaus die Uraufführung statt. „Die Physiker“ wurde sofort zum Publikumsmagneten und war in der Spielzeit 1962/1963 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen.

Zum ersten Mal entstand zu dieser Zeit ein allgemeines Bewusstsein dafür, dass die Zerstörung der gesamten Erde als Ergebnis fehlgesteuerter Politik und Technologie möglich geworden war.

Die düstere Vision Friedrich Dürrenmatts hat auch Jahrzehnte später nichts von ihrer Brisanz verloren. Ein Theaterstück, das im besten Sinne aufklärt, spannend und unterhaltsam zugleich.

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Es geht um mehr als einen Grill

Es geht um mehr als einen Grill

Die Komödie „Extrawurst“ steht auf der Liste der künftigen Schattenlichter-Stücke ganz oben.

Nun nimmt das Renaissance-Theater die Komödie wieder ins Programm – das Stück lief dort schon einmal „vor Corona“ – wer bei den Theater-Tipps lange scrollt, findet unseren Bericht dazu.

Die acht Aufführungen werden vom 21. bis zum 28. Februar erfolgen.

Das Stück stammt von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die vor allem als Autoren für TV-Comedyshows tätig sind; es erinnert aber auch stark an Stücke von Lutz Hübner und Sarah Nemitz.

Die Handlung spielt im Vereinsheim eines Tennisclubs, dessen Mitglieder einen Grill für Feiern kaufen wollen. Streit entbrennt um die Frage, ob für das einzige türkische Vereinsmitglied ein zweites Gerät beschafft werden soll, weil gläubige Muslime ihre Grillwürstenicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Bald geht es – wie man sich denken kann – um viel mehr als einen Grill …

-> Trotz der eigenen Aufführungen vom 24. bis zum 26. Februar 2022 fanden sechs Schattenlichter am 28. Februar die Zeit, sich die Derniere von „Extrawurst“ anzusehen. Die vier, die das Stück zum ersten Mal sahen, waren ebenso begeistert wie die beiden, die es bereits kannten. Die schnellen Dialoge, die aktuellen Themen und das detailverliebte Bühnenbild machten die Vorstellung zu einem überragenden Erlebnis!

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Ein gelungener Abschluss des Theaterjahres

Ein gelungener Abschluss des Theaterjahres

Erst lautete die Regel „2 G“, dann „2 G plus Maske am Platz“, und drei Tage vor dem geplanten Besuch meldete sich das Theater mit der Ansage, dass laut neuster Infektionsschutzverordnung des Berliner Senats zusätzlich ein tagesaktueller Test mitzubringen sei.

So war der gestrige Besuch der Schattenlichter im Kleinen Theater am Südwestkorso zwar mit etwas Aufwand verbunden, aber das lohnte sich allemal. Denn ganz abgesehen von dem durch die Maßnahmen gesteigerten Sicherheitsgefühl war auch das Bühnengeschehen höchst erfreulich.

„Miss Daisy und ihr Chauffeur“ brachte das engagierte Team auf die Bühne – eine von etwa einem Dutzend unterschiedlicher Produktionen des Jahres 2021. Das Stück stammt aus dem Jahr 1987, bekannter ist jedoch der gleichnamige Kinofilm aus dem Jahr 1989. Die Handlung spielt in den 1950er-Jahren in den amerikanischen Südstaaten: Die starrköpfige 72-jährige Miss Daisy Werthan, Witwe eines reichen Textilfabrikanten, verursacht mit ihrem nagelneuen Wagen einen Unfall. Während Miss Daisy ihr fahrerisches Können nicht anzweifelt, macht sich ihr Sohn Boolie Sorgen. Er engagiert gegen den Willen seiner Mutter den schwarzen Chauffeur Hoke Colburn, der sehr geduldig und offenherzig ist. Anfangs weigert sich Miss Daisy, von ihm chauffiert zu werden, doch mit der Zeit entwickelt sich aus anfänglicher Antipathie eine auf Toleranz und Verständnis basierende tiefe Freundschaft.

Mit drei Schauspielern und einem aufs Wesentliche reduzierten Bühnenbild – Sessel, Schreibtisch, Telefon, Lenkrad und zwei Sitze – gelingt es dem Kleinen Theater, die sympathische Geschichte dem Publikum zu vermitteln. Bemerkenswert sind nicht nur die auf den Punkt geschriebenen Szenen, sondern auch die Entwicklung der drei Charaktere über einen Zeitraum von 25 Jahren. Wie sie vor den Augen des Publikums altern, ist eindrucksvoll und überzeugend gespielt. Publikumsliebling ist der von Pierre Sanoussi-Bliss gespielte Hoke, der mit seiner offenherzigen Art häufiger die Wahrheit sagt, als seinem Gegenüber lieb ist, und der sich trotz diverser Schicksalsschläge nicht übers Ohr hauen lässt. Pierre Sanoussi-Bliss führte bei dieser Produktion auch Regie.

Nach einer kurzen Pause zum Jahreswechsel nimmt das Kleine Theater seinen Spielbetrieb am 14. Januar wieder auf. Als erstes wird „Er ist wieder da“ auf dem Spielplan stehen. Wer zurückscrollt, findet den entsprechenden Theater-Tipp der Schattenlichter. Als nächstes gibt es eine musikalisch-poetische Reise („Leonard Cohen – We Take Berlin“, und schließlich das Stück „Frauensache“ vom Schattenlichter-Lieblingsautorenteam Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Im Februar folgt „Drei Männer im Schnee“ nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner – auch hierzu gibt es bereits einen Theater-Tipp der Schattenlichter.

Das Theaterjahr 2022 beginnt im Kleinen Theater vielversprechend! Die Schattenlichter wünschen ihren Freundinnen und Freunden ein gutes und gesundes Jahr 2022. Wie gestern Abend am Eingang des Kleinen Theaters zu lesen war: „Bleiben Sie optimistisch!“

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Frisch geboostert ins Schlosspark-Theater

Frisch geboostert ins Schlosspark-Theater


Vier frisch geboosterte Schattenlichter zog es gestern Abend ins Schlosspark-Theater zur Dernière von „Rain Man“.

Erfolgreiche Kinofilme auf die Bühne zu bringen, ist in der Regel ein Erfolgsrezept. So auch diesmal: Die Geschichte der Brüder Charlie und Raymond Babitt, die aufwachsen, ohne voneinander zu wissen, ist auch als Bühnenstück ergreifend.

Nach dem Tod seines Vaters erbt der egozentrische Charlie nur ein paar Rosenstöcke und einen Oldtimer, während die Pflegeanstalt, in der der autistische Raymond versorgt wird, das komplette Erbe erhält.

Wutentbrannt sucht Charlie die Pflegeanstalt auf, wo ihm Raymond dadurch auffällt, dass er Detailwissen über den Oldtimer hat und Sprüche seines Vaters zitiert, die auch Charlie noch aus seiner Kindheit im Ohr hat.

Weil es Charlie nicht gelingt, den Anstaltschef zu überzeugen, ihm seinen gerechten Anteil des Erbes abzutreten, entführt er kurzerhand Raymond. Aber er hat nicht einkalkuliert, dass „Rain Man“ einen ganz eigenen Rhythmus hat! Ein Road Movie beginnt, der viele Überraschungen für Charlie bereithält und Raymond neue Erfahrungen jenseits der Anstaltstüren beschert.

Das Publikum des Schlosspark-Theaters mag es in der Regel gerne lustig. Aber in den Szenen, in denen Charlie ein emotionales Licht aufgeht oder Raymond seine neuen Erlebnisse verarbeiten muss, ist es totenstill in dem großen Publikumssaal.

Die Schattenlichter finden: Großes Theater, wenngleich einige Szenen für unseren Geschmack etwas straffer hätten inszeniert werden können!

Ob das Stück mit Tatort-Kommissar Richy Müller und mit Markus Frank demnächst anderswo aufgeführt wird, konnten wir in einer ersten Google-Recherche nicht feststellen. Aber wir können Euch einen Blick ins Programmheft des Schlosspark-Theaters empfehlen: Sehr Abwechslungsreiches steht dort auf dem Programm – von der Komödie „Rent a Friend“ über einen Abend mit dem Klimaexperten Sven Plöger bis zu politischem Kabarett und einem Neujahrskonzert. Wer Glück hat – wie die Schattenlichter gestern Abend – darf auch miterleben, wie Theaterchef Dieter Hallervorden seinen Bühnengästen nach der Dernière auf der Bühne eigenhändig Rosen übergibt.

Was man ja heutzutage nicht unerwähnt lassen kann: Auch in Corona-Zeiten fühlt sich der Theaterbesuch im Schlosspark-Theater gut an – der „2G“-Zutritt wird gut kontrolliert, und auch auf die Maskenpflicht wird hingewiesen.

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Was eine Königsente ist

Was eine Königsente ist

Erscheint die wöchentliche Kolumne des Journalisten Axel Hacke im Magazin der Süddeutschen Zeitung, oder hat die Süddeutsche Zeitung rund um Hackes Kolumne ein Magazin gestaltet? Es ist alles eine Frage der Perspektive – das erfuhren vier Schattenlichter gestern Abend im Schlosspark-Theater auf vielfältige und kurzweilige Art und Weise bei der Veranstaltung „Axel Hacke liest und erzählt“.

Sicher ist, dass Axel Hacke seit 30 Jahren geniale Kolumnen schreibt und nicht nur das geschriebene, sondern auch das gesprochene Wort erstklassig beherrscht. Wer bisher also nur seine Texte gelesen hat, sollte die Gelegenheit nutzen, ihn beim Vorlesen zu erleben.

Bei seinen Beobachtungen stützt sich Hacke zum einen auf eigene Erfahrungen – nicht umsonst hieß seine Kolumne jahrelang „Das Beste aus meinem Leben“ -, sondern auch auf zahllose Leserzuschriften, die ihn Tag für Tag erreichen. Wenn er sie für unglaubwürdig hält, recherchiert er nach – beispielsweise, als er nicht glauben konnte, dass Burger King seine Pommesverpackungen mit dem Hinweis „Vor dem Verzehr öffnen“ garniert. Ergebnis der Recherche: Es stimmt! Und das wirft bei Hacke natürlich Fragen auf: Benötigt die Zielgruppe wirklich diesen Hinweis? Und macht es geschmacklich überhaupt einen Unterschied, ob man die Verpackung vorher öffnet oder gleich mitisst?

Seit Hacke einmal über fehlerhaft übersetzte Speisekarten berichtete, erreichen ihn Zuschriften von deutschen Urlauberinnen und Urlaubern aus aller Welt. Hätten die Schattenlichter Hackes diesbezügliche Sammlung schon gekannt, als sie 2016 in Griechenland waren, hätten sie ihm sicherlich das Foto einer Speisekarte geschickt, auf der „Rinderscheiden in Knoblauchsoße“ angepriesen wurden …

Aber nicht nur falsch Übersetztes, sondern auch falsch Gemerktes amüsiert Hacke und das Publikum. Wenn zum Beispiel ein Kind im Restaurant „Königsente“ bestellen will, muss man sich gedanklich recht stark verrenken, um darauf zu kommen, wonach ihm der Sinn steht: „Kaiserschwan“, weil es „Kaiserschmarrn“ nicht richtig interpretieren konnte!

Laut Hacke können auch Büchhändler davon ein Lied singen, dass die Kundschaft sich Buchtitel nicht gut merken kann und daher die Buchhändler in Verlegenheit bringen. Hackes neustes Buch wird sicherlich zu weiterer Verwirrung beitragen, da es den nicht eben eingängigen titel „Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus Sprachland“ trägt.

Auch Songtexte haben das Zeug dazu, missverstanden zu werden. Auf die Spitze getrieben wurde das Verständnisproblem aber erst siet dem Sommer 2020. Warum? Corona-Zeit – Masken-Zeit! Da fällt das Verstehen doppelt schwer. Aber Hacke gibt sich zuversichtlich: Falls wir erst am Anfang der Pandemie stehen – wer weiß das schon? -, werden wir noch alle Profis im deutlichen Artikulieren werden.

Vom Anfang der Pandemie berichtete Hacke übrigens Folgendes: Da Lesungen mit Publikumskontakt wegen der Ansteckungsgefahr verboten waren, musste Hacke eine Lesung auf dem Lande in einem Autokino durchführen. Das Publikum saß gut geschützt in diversen Fahrzeugen, gut ausgestattet mit Speisen und Getränken. Anstelle des gewohnten Publikumsfeedbacks bekam der Autor nur unbewegliche Kühlergrills zu Gesicht – eine denkwürdige Erfahrung, auf deren Wiederholung er gerne verzichten würde. Wenn sich die Schattenlichter vor Augen halten, wie viel sie gestern Abend im Schlosspark-Theater gelacht haben, können sie sich schwer vorstellen, dass die Atmosphäre im Auto ebenso gut gewesen wäre. Also hoffen wir das Beste!

Nun war Axel Hacke leider nur einen Abend lang im Schlosspark-Theater. Worin kann also der Theater-Tipp der Schattenlichter bestehen?

Wir hätten da Dreierlei:

1. Auf www.axelhacke.de lässt sich gleich auf der Startseite Axel Hackes monatlicher „Brief auf dem Büro“ abonnieren – kostenlos und kurzweilig!

2. Wenn Corona ihn lässt, tourt Hacke in den kommenden Monaten durch Deutschland – von Leipzig in der nächsten Woche über Mainz, Heidelberg, Stuttgart und Memmingen. Karten gibt es zum Beispiel auf www.reservix.de.

3. Wer Axel Hacke auf seine Bühne lässt, hat zweifelsohne auch weitere gute Events im Angebot. Also einfach mal den Spielplan von www.schlossparktheater.de durchklicken. Die 2-G-Kontrolle am Einlass ist gründlich und zügig. Da geht man mit einem guten Gefühl ins Theater. Die Schattenlichter werden sich dort kurz vor Weihnachten „Rain Man“ ansehen, der vor wenigen Tagen Premiere im Schlosspark-Theater hatte. Wir werden berichten!

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Überlebenshilfe vom Germanisten

Überlebenshilfe vom Germanisten

Am vergangenen Wochenende machten fünf Schattenlichter eine neue Entdeckung in der Berliner Kulturszene: das Zebrano-Theater in der Lenbachstraße 7 a in Berlin-Friedrichshain!

Das kleine Theater befindet sich in einer ruhigen Wohnstraße; es ist auf Kleinkunst, Kabarett, Chanson und Literatur spezialisiert. Das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Programm wird von einem gemeinnützigen Verein organisiert. Dank des ehrenamtlichen Engagements der Vereinsmitglieder kommt das Theater ohne Subventionen aus.

Die Schattenlichter hatten – ursprünglich schon vor einem Jahr – Karten für Philipp Scharrenbergs Programm „Germanistik ist heilbar“ gekauft, doch dann kam die zweite Corona-Welle, und es dauerte bis Ende November, dass Scharrenberg wieder im Zebrano-Theater auftreten konnte. Inzwischen hat er ein neues Programm mit dem Titel „Realität für Quereinsteiger“.

Unsere Realität hat sich durch die Pandemie massiv verändert, so dass der sympathische Bonner Germanist mit seinem Programm dem Publikum eine Art Lebenshilfe oder auch Überlebenshilfe bieten will. Das geschieht höchst kurzweilig, indem Scharrenberg die verschiedensten Darstellungsformen wie Songs und Raps, Kurzgeschichten und Hörspiele, Lyrik und Showeinlagen in seine eigene Moderation einbaut.

Was Philipp Scharrenberg demnächst zu bieten hat, ist auf seiner Homepage www.philippscharrenberg.com zu finden; das Programm des Zebrano-Theaters steht unter www.zebrano-theater.de.

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Eine ganz besondere U-Bahn-Fahrt

Eine ganz besondere U-Bahn-Fahrt

Das vom GRIPS Theater auf Instagram gepostete Bild

Eine ganz besondere Vorstellung konnten vier Schattenlichter gestern im GRIPS Theater erleben: Das Erfolgsmusical „Linie 1“, sonst mit großer Regelmäßigkeit auf dem Spielplan, hatte pandemiebedingt seit Februar 2020 pausieren müssen: Denn auch als nach Ende der beiden Lockdowns die Theater wieder öffnen durften, war „Linie 1“ nicht bühnengeeignet, da das Stückensemble zu groß ist.

Gestern nun also war die Durststrecke vorüber, Impfungen und Schnelltests sei Dank. Und so konnte das Team dem erwartungsvollen die 1.934. Vorführung von „Linie 1“ präsentieren.

Wie groß die Vorfreude auch im Theaterteam war, ließ sich auch auf Instagram beobachten: Dort postete das GRIPS seit Tagen Bildausschnitte aus Details von „Linie 1“-Requisiten – beispielsweise von Bijou, einem ausgestopften Handtaschenhündchen mit Perlenkette. Für genaue Beobachter war dann allerdings überraschend, dass Bijou gestern ohne Kette auftrat.

Auch wenn man ein Stück ungefähr zum 100. Mal sieht, gibt es immer wieder Überraschungen durch gewollte oder zufällige Veränderungen: Da das Stück 1986 spielt und dies nun schon 35 Jahre zurückliegt, wurde nun ein Intro vorangestellt, das die jüngeren oder nicht aus West-Berlin stammenden Theatergäste in die damalige Zeit einführt. Die älteren Schattenlichter sind Zeitzeugen, aber für die jüngeren war das Intro nützlich.

Dies war ganz eindeutig eine gewollte Veränderung, während andere auch für die betroffenen Schauspieler überraschend waren: Eine sonst mit Präzision geworfene Bierdose landete diesmal nicht in der Hand eines Schauspielers, sondern auf dem legendären Dach von „Bouletten-Trudes“ Kiosk. Und einem rassistisch beleidigten U-Bahn-Fahrer wurde nicht nur – wie sonst – seine Zigarette in einer Cola-Dose versenkt, sondern auch noch weitere Zigaretten aus der Hand geschlagen. Details, die dem Neuzuschauer nicht auffallen, da sie perfekt überspielt werden, aber die alten Hasen im Publikum erfreuen!

Abgesehen von einigen Neubesetzungen war das Ensemble dasselbe wie vor Pandemiebeginn. Aber auch einige der gewohnten Gesichter haben sich verändert: Eine Wilmersdorfer Witwe trägt nun Vollbart, und eine Immobilienkönigin legt ihre Perücke ab und zeigt einen flotten silbergrauen Kurzhaarschnitt. Nur auf Dietrich Lehmann ist Verlass: Inzwischen 82 Jahre alt, kann er Bierdosen so gut aufstechen, dass sie in hohem Bogen spritzen; da merkt man die Routine aus 1.934 Vorführungen. Lehmann singt seinen Songpart als „Hermann“ mit unveränderter Stimmstärke und schafft es, als Arbeiter von einem niedrigen Werkzeugkasten so elegant aufzustehen, dass manch 60-Jähriger neidisch sein dürfte.

Das Stück wurde wieder mal ein wenig gekürzt, weil dem Publikum zwar 1986 eine vierstündige Stückdauer zugetraut wurde, aber nicht im Jahr 2021. Daher müssen wir jetzt auf die japanische Übersetzung einer Stadtführung verzichten. Aber alte Hasen können sich mit der DVD des Stückmitschnitts trösten – da ist die längere alte Version dauerhaft dokumentiert.

Auch einige coronabedingte Änderungen gab es: So bleibt die erste Sitzreihe frei, die Bitte ans Publikum, noch enger zusammenzurücken, enfällt, und in der „Linie 1“ muss ein irrsinniger Weltverbesserer darauf verzichten, Flugblätter ans Publikum zu verteilen. Das Einlassprozedere wird sehr korrekt gehandhabt, so dass das Gesundheitsamt seine Freude hätte und sich das Publikum über Corona keine Gedanken machen muss.

Für die heutige Vorstellung um 19:30 Uhr sind noch Tickets zu haben; das Gleiche gilt für Mittwoch, den 8. Dezember. Die Vorführungen am 10., 11. und 12. Dezember sind ausverkauft. Die Karten sind zu Vor-Corona-Preisen zu haben, damit – so der Hinweis auf der Webseite – Theater weiterhin für alle bezahlbar ist. Man kann beim Onlinekauf eine Spende leisten, um das Theater angesichts der coronabedingt geringeren Sitzplatzzahl zu unterstützen.

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Auch Nachnamen können Ärger machen

Auch Nachnamen können Ärger machen

Erst drei Jahre ist es her, dass die Schattenlichter „Der Vorname“ spielten, ein kurzweiliges und anspruchsvolles Theaterstück des französischen Autorenduos Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière. Noch im selben Jahr kam der gleichnamige Film in die deutschen Kinos – mit einer Starbesetzung rund um Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz und Iris Berben. Nicht nur für die Schattenlichter war der Kinofilm ein Genuss.

Umso erfreuter waren wir, als wir erfuhren, dass im kommenden Januar „Der Nachname“ ins Kino kommt – mit demselben Schauspieler-Team. Der Berufsmusiker Claude hat endlich die Mutter seiner beiden besten Freunde geheiratet. Dass die Mutter den Namen des 30 Jahre Jüngeren annimmt, stößt bei ihren Kindern nicht unbedingt auf Verständnis …

Der offizielle Trailer gibt einen Vorgeschmack:
https://www.youtube.com/watch?v=0OFkCFw-XTo

Das Drehbuch stammt übrigens nicht von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière, sondern von Claudius Pläging, der auch die Stückadaption von „Der Vorname“ fürs Kino schrieb.

Schon mal vormerken: Kinostart ist am 20. Januar 2022 (Constantin Film). Wir sind dabei!

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Jede Menge Glitzer

Jede Menge Glitzer

Dass Indoor-Theater auch zu Corona-Zeiten relativ unbeschwert möglich ist, erlebten fünf Schattenlichter gestern Abend im TIPI am Kanzleramt – bei der Illusionsshow „Lass Vegas“ des Magierduos Siegfried & Joy: Testnachweis oder Impfnachweis samt Personalausweis am Eingang prüfen lassen, Adresse für die Kontaktnachverfolgung registieren – und ab ins Vergnügen!

In der Bar und an den Tischen im TIPI ging es maskenfrei zu, und wurden Gäste auf die Bühne gebeten, so setzten sie schnell ihre Masken auf. Die hat man ja immer zur Hand. Und wer seine Sache auf der Bühne besonders gut machte, bekam auch schon mal eine Glitzermaske geschenkt.

Glitzer ist sowieso das Schlagwort für den vergnüglichen Abend: Siegfried & Joy mögen es gerne glitzernd, und sie verstehen es, beeindruckende Zaubertricks nicht nur zu beherrschen, sondern auch noch ansprechend zu verpacken – mit einer farbenfrohen und eben glitzernden Bühnenshow, selbstgespielter und eingespielter Musik, Licht- und Nebeleffekten im richtigen Maße sowie einer sympathischen Einbeziehung des Publikums. 

Wie Siegried & Joy nicht müde werden zu erzählen, bekamen sie einst in Las Vegas die ganz große Inspiration, die sie dann selbst dazu brachte, anderen Illusionäres und Witziges zu präsentieren. Las Vegas braucht nun also niemand mehr, und so ist „Lass Vegas“ kein Tipi-, äh, Tippfehler, sondern ein Befehl.

Den Schattenlichtern gefiel zwischen all den Höhepunkten besonders gut, dass nicht nur einzelne Zauberlehrlinge aus dem Publikum aktiviert wurden, sondern dass sich zweimal das gesamte Publikum von den Plätzen erheben und mitzaubern durfte. Das ist nicht nur gut für den Rücken, sondern beeindruckt auch diejenigen, die Wunder am eigenen Leib erfahren müssen, bevor sie an Wunder glauben. 

Die Show ist noch einmal am 7. Oktober im TIPI zu sehen; anschließend touren Siegfried & Joy durch zahlreiche Großstädte der gesamten Republik. Wir empfehlen: Impfnachweis einpacken und hingehen! So einen unbeschwerten Abend erlebt man heutzutage nicht oft!

www.siegfriedundjoy.de

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