Verleihung der Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf am 29.09.2019

Verleihung der Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf am 29.09.2019

Aus: Zehlendorf aktuell/Facebook-Auftritt (26.09.2019)
Autor: Carsten Scheibe

Bezirksverordnetenvorsteher René Rögner-Francke zeichnet fünf Bürgerinnen und Bürger, die sich besonders um den Bezirk Steglitz-Zehlendorf und seine Menschen verdient gemacht haben, mit der Bezirksmedaille der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf aus. Die fünf ehrenamtlich Tätigen wurden aus einer Reihe von Vorschlägen ausgewählt, die aus der Bevölkerung eingingen.

Die Verleihung findet am Sonntag, den 29. September 2019, um 11 Uhr im Gutshaus Steglitz (Wrangelschlösschen), Schloßstraße 48, in Berlin-Steglitz statt.

Mit der Bezirksmedaille werden geehrt:

– Elke Brumm
betreut seit über 30 Jahren als organisatorische Leiterin die Zehlendorfer Theatergruppe „Schattenlichter“, die aus einer Konfirmandengruppe der Ev. Paulus-Kirchengemeinde entstanden ist.

– Schwester Christiane Kothe
ist seit 10 Jahren in der Betreuung pflegebedürftiger Menschen in der Pflegeeinrichtung Seniorenhaus am Rhumeweg tätig.

– Ralf-Jürgen Krüger
engagiert sich seit 20 Jahren als Vorsitzender des Bezirksverbands der Steglitzer Kleingärtner für die Belange des Kleingartenwesens.

– Gabriele Schuster
betreut seit 10 Jahren als Vorsitzende des Heimatvereins Steglitz das historische Erbe des Alt-Bezirks Steglitz.

– Herbert Szukalsky
versieht seit knapp 50 Jahren seinen ehrenamtlichen Dienst beim Deutschen Roten Kreuz, u. a. als Sanitäter bei Veranstaltungen, Erste-Hilfe-Ausbilder und Fahrer des DRK-Wärmebusses.

Dieses Foto von Elke Brumm erstellte Carsten Scheibe bei der Schattenlichter-Aufführung von „Richtfest“ am 21. Februar 2019
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Schöner wohnen, aber nicht gemeinsam leben

Schöner wohnen, aber nicht gemeinsam leben

Aus: Paulus Blätter (4/2019)
Autor: Lothar Beckmann

Das Theaterstück ist eine Mogelpackung. Bis zum Richtfest, so der Titel, schaffen es die Schauspieler nicht in diesem Drama, das die Theatergruppe Schattenlichter im Februar aufführte. Was harmonisch beginnt, als das Modell des gemeinsam zu bewohnenden Hauses von allen Handys begeistert abgelichtet wird, geht zwieträchtig bergab. Die Mitglieder der Baugemeinschaft liegen am Ende am Boden – im wahrsten Sinne des Wortes.

Zu unterschiedlich sind die Wünsche. Das Haus aus Glas lässt sich nicht gleichzeitig und gleichwertig einpassen ins Leben eines jungen Paares, eines alleinstehenden Senioren, eines bibliophilen Professors samt Partnerin aus der PR-Branche, eines Möbel missbilligenden Architekten und von zwei zwischen allen Stühlen sitzenden Künstlerinnen. Die Wünsche beißen sich: hier Dienstmädchenzimmer, dort Kinderzimmer. Das Traumhaus ist mal Plattenbau, mal Caritas-Heim, aber nie trautes Heim.

Die Schattenlichter spielen die fein gedrechselten Dialoge in vielen kurzen Szenen in wechselnder Kulisse, auch vor und neben dem Vorhang. Der Umbau im Halbdunkel klappt wie am Schnürchen. Die Figuren oben polarisieren die Zuschauer unten. Die Guten wie die schwangere Studentin mit ihrem Freund, dem Assistenzarzt, und die umtriebige Leiterin der Jugendhilfe, streiten mit den Bösen wie der unflätigen PR-Frau und dem aalglatten Architekten. Zu erwähnen ist Marco Höhmann in der Rolle des Senioren: Am Anfang mit federndem Schritt und flotten Sprüchen unterwegs, sitzt er zuletzt im Rollstuhl. Ein überzeugendes Darstellerdebüt in der Theatergruppe Schattenlichter.

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Premierenbesuch: „Richtfest“ von Lutz Hübner

Premierenbesuch: „Richtfest“ von Lutz Hübner

Aus: Zehlendorf aktuell (3/2019)
Autor und Fotograf: Carsten Scheibe

Eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Die Hobbytheatergruppe „Schattenlichter“ (www.schattenlichter.info) führt einmal im Jahr ein neues Stück im Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm 6 in Zehlendorf-Mitte auf. Was damals als kleine Konfirmandengruppe begann, ist heute ein unverzichtbarer Baustein des kulturellen Lebens im Bezirk. In diesem Jahr traten die „Schattenlichter“ bereits zum 37. Mal an. Wie in jedem Jahr, so wurde auch dieses Mal an drei Abenden Theater gespielt. Die Schauspieler traten erneut vor einem ausverkauften Saal auf. Vor allem die Senioren aus dem Bezirk schätzen es, wenn sie einmal unterhaltsame Kultur direkt vor der eigenen Haustür für einen schmalen Taler angeboten bekommen. Vom 21. bis zum 23. Februar wurde dieses Mal eine Einladung zum „Richtfest“ ausgesprochen. Das Stück stammt von Lutz Hübner und seiner Co-Autorin Sarah Nemitz. Bereits 2016 hatten die „Schattenlichter“ ein Stück des Erfolgsautoren auf die Bühne gebracht: „Frau Müller muss weg“ hieß es damals.

Im „Richtfest“ geht es um eine Baugemeinschaft, die sich gerade erst gefunden hat, um sich mit der Hilfe eines willigen Architekten den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Die Schicksalsgemeinschaft zieht am Anfang noch an einem Strang, schließlich gilt es doch, das gemeinsame Ziel im Auge zu behalten. Aber wie viele Kompromisse kann man eingehen, bevor die schöne Fassade der Freundlichkeit bröckelt und die Wut hochschäumt? Im „Richtfest“ prallen jedenfalls Welten aufeinander. Der Architekt, der sein Lebenswerk in Stein errichten möchte. Das reiche kinderlose Pärchen, das nicht aufs Geld schauen muss. Die mittellose Jungfamilie, bei der Nachwuchs ansteht. Der patente, alte Mann, der in Wirklichkeit so einige Probleme hat. Und die Öko-Mutter, die Freude an alternativen Formen des Zusammenlebens hat.

Für das Stück mussten die „Schattenlichter“ ihren Personen-Fundus noch einmal erweitern. Die acht Stammschauspieler reichten nicht aus, vier weitere Rollen mussten besetzt werden. Das ist mit einigen neuen Gesichtern gelungen, auch wenn es auf der Bühne manchmal voll wird. Man muss wissen, dass die „Schattenlichter“ keinen Regisseur haben und sich somit ihre Stücke gemeinschaftlich erarbeiten. Das gelingt erstaunlich gut: Die „Schattenlichter“ sind immer auf den Punkt vorbereitet und spielen mit großer Freude. Manche Gesichter und Stimmen kennt man schon – und freut sich jedes Jahr auf ein Wiedersehen.

Zum Stück selbst: „Richtfest“ wirkt leider sehr konstruiert und birgt in seiner geradlinigen Annäherung an eine finale Eskalation aller Beteiligten keine wirklichen Überraschungen. Ganz im Gegensatz zu „Der Vorname“, den die „Schattenlichter“ im letzten Jahr gespielt haben.

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Schattenlichter feiern Premiere in Zehlendorf


Schattenlichter feiern Premiere in Zehlendorf

Aus: facebook.com/Zehlendorfaktuell
Autor: Carsten Scheibe (22.02.2019)

Dieses und weitere 18 Fotos der gestrigen Theaterpremiere veröffentlicht Carsten Scheibe auf der Facebook-Seite von „Zehlendorf aktuell“

Au weia, das klingt nach Zoff. Die Schattenlichter feierten gestern Premiere. Die Schauspielertruppe führte ihr 37. Stück auf. Es ist von Lutz Hübner, der auch „Frau Müller muss weg“ geschrieben hat. Das neue Stück heißt „Richtfest“. Eine wilde Mischung aus verschiedensten Menschen möchte gern eine Baugemeinschaft gründen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.

Am Anfang sehen alle die aufkeimenden Probleme nur durch die rosarote Brille. Aber schon bald keimen die ersten echten Konflikte auf – um Geld, Quadratmeter und Lebensart. Süffisant zeigt Lutz Hübner auf, wie mit der Zeit immer mehr Zoff um die Baupläne entsteht. Der Zuschauer hat viel Vergnügen an dieser Demontage der hehren Gemeinschaft und am Aufkeimen des reinen Egoismus. Extra für das Stück haben sich die Schattenlichter um vier neue Mitglieder erweitert.

Gespielt wurde im Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm 6 in Zehlendorf-Mitte. Heute und morgen wird das Stück noch einmal aufgeführt, Karten gibt es über schattenlichter.info, falls nicht schon alles ausgebucht ist. (Fotos: CS)

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Ein Haus für alle – geht das? Theatergruppe Schattenlichter spielt das Stück „Richtfest“ von Lutz Hübner

Ein Haus für alle – geht das? Theatergruppe Schattenlichter spielt das Stück „Richtfest“ von Lutz Hübner

Die Theatergruppe Schattenlichter bringt ihre 37. Aufführung auf die Bühne. Entschieden haben sich die Hobby-Schauspieler für das "Richtfest" von Lutz Hübner. Im Stück will sich eine Baugemeinschaft an den Hausbau wagen und muss erkennen, dass der Weg zum Traumprojekt voller Hindernisse ist.

Die Theatergruppe Schattenlichter bringt ihre 37. Aufführung auf die Bühne. Entschieden haben sich die Hobby-Schauspieler für das „Richtfest“ von Lutz Hübner. Im Stück will sich eine Baugemeinschaft an den Hausbau wagen und muss erkennen, dass der Weg zum Traumprojekt voller Hindernisse ist. (Foto: Ulrike Martin)
Der Grundriss des gemeinsamen Hauses löst  Begeisterung bei der Baugemeinschaft aus. Sie verfliegt jedoch schnell.
Der Grundriss des gemeinsamen Hauses löst Begeisterung aus. Sie verfliegt jedoch schnell. (Foto: Ulrike Martin)

Aus: Berliner Woche für Zehlendorf
Autor: Ulrike Martin (06.02.2019)

Die eigenen vier Wände – Traum oder Alptraum? Die Geschichte einer Baugemeinschaft, die sich zum Hausbau entschließt, ist jetzt auf der Bühne im Paulus-Gemeindehaus am Teltower Damm zu sehen. Die Theatergruppe Schattenlichter haben sich für ihre 37. Aufführung das „Richtfest“ von Lutz Hübner ausgesucht.

In dem Stück geht es um sechs Parteien, die sich auf das Wagnis einlassen wollen, gemeinsam zu wohnen. Denn was der Einzelne finanziell nicht leisten kann, soll kollektiv gelingen: ein zu Haus bauen, in dem jeder der Beteiligten seine individuellen Vorstellungen umsetzen kann und glücklich wird.

So herrscht zu Beginn auch die reinste Euphorie. Architekt Philipp (Marc Roulet) stellt seinen Entwurf vor und alle sind begeistert. Sein Modell überzeugt mit viel Licht und Glas. Auch emotional scheint zwischen den nur locker bekannten künftigen Bauherren- und frauen alles im grünen Bereich. „Wir sind nicht irgendwelche Nachbarn, sondern wie eine selbst gewählte Familie“, heißt es, oder „Gemeinsam verblöden ist viel unterhaltsamer als alleine.“

Erste Risse zeigen sich aber schnell. So sagt die eher konservative Birgit (Ariane Ahlgrimm), die in der Jugendhilfe arbeitet: „Ich habe noch nie in einem Haus gewohnt, das nur aus Glas besteht.“ Das ist ihr zu offen, sie braucht Geborgenheit. Vera (Kristina Lane) und Ludger (Iver Lauermann), Professor für Soziologie und PR-Frau, outen sich ebenfalls: „Wir sind bourgeois, haben viele Bücher, brauchen feststehende Wände.“ Diese Wände geht Architekt Phiipp dann sprichwörtlich hoch. Er sieht sein Glashaus gefährdet. „Ich kann doch im ersten Stock keine Klinkerfassade einziehen.“ Als dann noch die jüngsten potenziellen Häuslebauer, der Assistenzarzt Christian (Nick-Michel Martin) und die Studentin Mila (Elise Griepe) in finanzielle Nöte geraten, weil Mila schwanger wird, ist das Chaos programmiert.

Lutz Hübner und Co-Autorin Sarah Nemitz illustrieren in „Richtfest“, was passieren kann, wenn Erwartungen und Interessen von Menschen aufeinander treffen, die aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen stammen, und dann noch finanzielle und familiäre Einschränkungen hinzukommen. So stellt sich die Frage, wie weit Solidarität und Idealismus gehen und welche Rolle der Egoismus des Einzelnen spielt.

Die Besetzung des Stückes war für die Schattenlichter, die 1985 als Konfirmandengruppe in der Paulus-Gemeinde mit Schattenspielen begannen, eine echte Herausforderung. Die achtköpfige Laienspielschar konnte nicht alle Rollen besetzen. Neue Ensemblemitglieder mussten gesucht werden. Vor allem für die Rolle des Assistenzarztes fand sich nicht so schnell ein geeigneter Kandidat. Erst beim vierten Versuch passte es. Aber alles hat sein Gutes. „Wir sind jetzt altersmäßig besser gemischt als zuvor“, sagt Elke Brumm, die seit 1986 dabei ist.

Die Aufführungen im Paulus-Gemeindehaus am Teltower Damm 4 – 8 finden am Donnerstag und Freitag, 21. und 22. Februar, um 19.30 Uhr sowie am Sonnabend, 23. Februar, um 18 Uhr statt. In den Pausen wird ein Imbiss gereicht, den die Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf organisiert.

Karten für das „Richtfest“ kosten fünf Euro. Sie sind erhältlich über ein Internetformular unter www.schattenlichter.info. Nicht abgeholte Restkarten gibt es jeweils an der Abendkasse.

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Einladung zum „Richtfest“

Einladung zum „Richtfest“

Noch freuen sich die Mitglieder der Baugruppe. (Foto: Frederik Ahlgrimm)

Aus: Paulus Blätter (2/2019)
Autorin: Elke Brumm

Wenn man ein Theaterstück von Lutz Hübner sieht, ist es immer wieder erstaunlich, wie vertraut einem die Charaktere erscheinen: „Genau so jemanden kenne ich auch!“, möchte man laut ausrufen. So ist es nicht überraschend, dass die Wahl für die nächste Aufführungsreihe der seit 1985 in der Paulusgemeinde aktiven Hobbytheatergruppe „Schattenlichter“
wieder auf ein Lutz-Hübner-Stück fiel: „Richtfest“.

„Richtfest“ handelt von einer Baugemeinschaft, in der sich sechs Parteien
zusammenfinden, um gemeinsam die Bauherrenschaft für ein Haus zu übernehmen. Dass die Beteiligten aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen, sich vorher kaum kennen und ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Wohnen und vom Leben haben, macht die Sache nicht leichter. Zwar wird anfangs noch ganz gesittet diniert, diskutiert und geträumt, aber schon bevor geklärt ist, ob man denn nun eine „Bau- oder eine Lebensgemeinschaft“ sei, läuft das Ding aus dem Ruder.

Es treffen die verschiedensten Erwartungen und Interessen aufeinander,
gepaart mit finanziellen, architektonischen und familiären Einschränkungen. Wie viel Idealismus, Egoismus, Solidarität und finanzielle Zwänge verträgt so ein Projekt? Und wie viel ist jeder bereit,
in das kollektive Glück zu investieren?

Lutz Hübner und Co-Autorin Sarah Nemitz arbeiten seit 2001 sehr erfolgreich zusammen. Sie sind zurzeit Deutschlands meistgespielte zeitgenössische Theaterautoren. Die Schattenlichter liegen mit ihrem Geschmack also im Trend.

Zu sehen ist „Richtfest“ am Donnerstag, 21. Februar, und Freitag, 22.
Februar, um 19:30 Uhr und am Samstag, 23. Februar, um 18 Uhr. Einlass
in den Theatersaal ist 30 Minuten vor Aufführungsbeginn. Frühzeitige Kartenreservierungen werden empfohlen – bevorzugt über ein Internetformular auf www.schattenlichter.info, wenn es nicht anders geht, aber auch per E-Mail an schattenlichter@gmx.de und telefonisch
unter (030) 84 72 49 74. Solange der Vorrat reicht, gibt es auch im
Gemeindebüro und im Trödelcafé Karten zum direkten Kauf (keine Reservierungsmöglichkeit).

Nicht abgeholte Restkarten an der Abendkasse sind so gut wie immer zu
bekommen. Der Eintrittspreis beträgt unverändert nur fünf Euro, und die
Schattenlichter sammeln am Ausgang für die Deckung der Heizkosten des elf Meter hohen Theatersaals. Einen leckeren Pausensnack bietet die Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises.

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Im Theaterstück „Richtfest“ geht sich eine Baugruppe an die Gurgel

Im Theaterstück „Richtfest“ geht sich eine Baugruppe an die Gurgel

Aus: Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf
Autor: Boris Buchholz (10.01.2019)

– KULTUR –

Im Theaterstück „Richtfest“ geht sich eine Baugruppe an die Gurgel. Bauen, das ist in Steglitz-Zehlendorf ein heißes (und heikles) Thema. In Lichterfelde-Süd entsteht eines der größten Neubaugebiete Berlins, an diversen Orten im Bezirk sind neue Wohnungen geplant, zum Beispiel in der Dessauer- und Fischerhüttenstraße (die aktuellen Entwürfe beider Bebauungspläne werden ab dem 14. Januar im Rathaus Zehlendorf öffentlich ausgelegt; Sie finden die Unterlagen dann auch online unter berlin.de/ba-steglitz-zehlendorf). Zugleich sind Baugrundstücke für Privatleute im Südwesten Mangelware, Wohnprojekte oder Baugemeinschaften müssen lange nach ihrer „Lücke“ suchen.

Umso glücklicher sind die sechs Parteien zunächst, die sich im Theaterstück „Richtfest“ gefunden haben, um ein gemeinsames Haus zu bauen. Zwar kennen sich die Beteiligten vorher nicht und die Vorstellungen des Zusammenlebens gehen weit auseinander. Zu Beginn tauschen die Mitglieder der Baugruppe gesittet Wohnideen aus, es wird gepflegt diniert und parliert – doch dann läuft „das Ding“ aus dem Ruder. Autor Lutz Hübner stellt essentielle Fragen: Wie viel Idealismus, Egoismus, Solidarität und finanzielle Zwänge verträgt so ein Projekt? Und wie viel ist jeder bereit, in das kollektive Glück zu investieren?

Die Zehlendorfer Laien-Theatergruppe „Schattenlichter“ bringt das „Richtfest“ im Gemeindehaus der Zehlendorfer Paulusgemeinde (Teltower Damm 6) auf die Bühne – zwar erst am 21., 22. und 23. Februar, doch sind die Vorstellungen erfahrungsgemäß sehr schnell ausverkauft. Karten zu fünf Euro können Sie ab sofort bequem auf der Website schattenlichter.info bestellen.

Die Schattenlichter haben sich speziell für dieses Stück neues spielendes Personal gesucht: Vier neue Schauspielerinnen und Schauspieler ergänzen die achtköpfige Stammgruppe. „Richtfest“ ist die 37. Produktion der Schattenlichter; 1985 haben Konfirmanden der Paulus-Gemeinde die Hobbytheatergruppe begründet.

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Das 37. Stück der Hobbytheatergruppe ist wieder von Lutz Hübner

Das 37. Stück der Hobbytheatergruppe ist wieder von Lutz Hübner

Aus: www.stadtrand-nachrichten.de
Veröffentlicht von: Anna Schmidt (03.01.2019)

Foto: Frederik Ahlgrimm. Die Mitglieder der Baugemeinschaft freuen sich über das Modell ihres Traumhauses.


Wenn man ein Theaterstück von Lutz Hübner sieht, ist es immer wieder erstaunlich, wie vertraut einem die Charaktere erscheinen: „Genau so jemanden kenne ich auch!“, möchte man laut ausrufen. Daher sind mehrere Schattenlichter inzwischen zu Lutz-Hübner-Fans geworden – nicht zuletzt auch wegen des Stücks „Frau Müller muss weg“, mit dem die Schattenlichter und ihre Zuschauer 2016 viel Spaß hatten.

So ist es auch nicht überraschend, dass die Wahl für die nächste Aufführungsreihe, der seit 1985 in der Paulus-Gemeinde aktiven Hobbytheatergruppe, wieder auf ein Lutz-Hübner-Stück fiel: „Richtfest“. Einziges Problem: Das Stück hatte vier Rollen zu viel, so dass die Schattenlichter zu den bestehenden acht Mitspielern vier neue rekrutieren mussten – ein recht großer Anteil. Nach einigen Umbesetzungen passt es nun sowohl für die Gruppendynamik, wie auch für die Charaktere im Stück.

„Richtfest“ handelt von einer Baugemeinschaft, in der sich sechs Parteien zusammenfinden, um gemeinsam die Bauherrenschaft für ein Haus zu übernehmen. Dass die Beteiligten aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen, sich vorher kaum kennen und ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Wohnen und vom Leben haben, macht die Sache nicht leichter. Zwar wird anfangs noch ganz gesittet diniert, diskutiert und geträumt, aber schon bevor geklärt ist, ob man denn nun eine „Bau- oder eine Lebensgemeinschaft“ sei, läuft das Ding aus dem Ruder. Es treffen die verschiedensten Erwartungen und Interessen aufeinander, gepaart mit finanziellen, architektonischen und familiären Einschränkungen. Wie viel Idealismus, Egoismus, Solidarität und finanzielle Zwänge verträgt so ein Projekt? Und wie viel ist jeder bereit, in das kollektive Glück zu investieren?

Lutz Hübner und Co-Autorin Sarah Nemitz  arbeiten seit 2001 sehr erfolgreich zusammen. Sie sind zurzeit Deutschlands meistgespielte zeitgenössische Theaterautoren. Die Schattenlichter liegen mit ihrem Geschmack also im Trend. „Richtfest“ ist die 37. Produktion der Schattenlichter. Die Gruppe ist im Großen Saal des Gemeindehauses Teltower Damm 6 in Zehlendorf-Mitte zu Hause, wo sie einst als Konfirmandengruppe ins Leben gerufen wurde. Heute bestehen die Schattenlichter aus rund 20 Berlinern zwischen 13 und 69 Jahren, inklusive Souffleuse, Maskenbildnerin, Beleuchter, Webmaster und einem regelmäßigen Helfer- und Beraterteam. Nur einen Regisseur gibt es nicht: Regie wird gemeinsam geführt, damit jeder mitdenken kann, so dass viele Ideen in die Aufführung einfließen.

Zu sehen ist „Richtfest“ am Donnerstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr, am Freitag, 22. Februar, um 19.30 Uhr und am Samstag, 23. Februar, um 18.00 Uhr. Einlass in den Theatersaal ist 30 Minuten vor Aufführungsbeginn. Frühzeitige Kartenreservierungen werden empfohlen – bevorzugt über ein Internetformular auf www.schattenlichter.info; wenn es nicht anders geht, aber auch per E-Mail (schattenlichter@gmx.de) und telefonisch (030 84 72 49 74). So lange der Vorrat reicht, gibt es auch in der Küsterei und beim Trödelcafé im Gemeindehaus Karten zum direkten Kauf (keine Reservierungsmöglichkeit).

Nicht abgeholte Restkarten an der Abendkasse sind so gut wie immer zu bekommen. Der Eintrittspreis beträgt unverändert nur fünf Euro, und die Schattenlichter sammeln am Ausgang für die Deckung der Heizkosten des elf Meter hohen Theatersaals. Einen leckeren Pausensnack bietet die Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises Teltow-Zehlendorf an; hier sind an den Theaterabenden Hauptamtliche, Ehrenamtliche und Geflüchtete gemeinsam aktiv.

(Elke Brumm)

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