Das wäre auch was für uns!

Das wäre auch was für uns!

Als 2019 die deutsche Filmkomödie „Das perfekte Geheimnis“ des Regisseurs und Drehbuchautors Bora Dagtekin in die Kino kam, wussten die Schattenlichter sofort: Das wäre auch was für unsere Bühne!

Doch leider gelang es den Schattenlichtern nicht, die Rechte zu erhalten, um eine Bühnenfassung schreiben und aufführen zu dürfen.

Vier Jahre später hat der Chef der „Komödie am Kurfürstendamm“, Martin Woellfer, ganz offensichtlich mehr Glück: Er präsentiert „Das perfekte Geheimnis“ auf seiner Interimsbühne im Musical-Theater am Potsdamer Platz.

Ganz ohne Neid machten sich fünf Schattenlichter gestern Abend auf den Weg, um sich ein Bild von der Inszenierung zu machen. Das Fazit: Ja, die Handlung des Films macht sich auch hervorragend auf einer Bühne!

In einem einzigen Bühnenbild findet die „Komödie“ Platz für das Wohnzimmer, in dem sich die Haupthandlung abspielt, sowie für die Nebenschauplätze Küche, Badezimmer, Hausflur und Balkon. Lichtwechsel helfen bei der Fokussierung.

Aber noch zum Inhalt des „Perfekten Geheimnisses“: Vier langjährige Jugendfreunde und ihre Partnerinnen finden sich zu einem schönen Abend mit Essen und ein paar Flaschen Wein zusammen. Über alles wird geredet – bis es schließlich um Ehrlichkeit und Treue geht. Da kommt die Idee für ein Spiel auf: Alle legen ihre Smartphones auf den Tisch und alles – wirklich alles –, was reinkommt, wird geteilt. Nachrichten werden vorgelesen, Telefonate laut mitgehört, jede Mail, jede WhatsApp wird offen gezeigt … Schnell wird klar: Auf dieses riskante Spiel hätte man sich lieber nicht einlassen sollen. Denn es kommt weit mehr ans Tageslicht, als man ohnehin schon befürchtet hätte.

Die Bühnenfassung verzichtet auf einige Verwirrungen, die es im Film gibt, so dass es etwas stringenter zum türenschlagenden Höhepunkt kommt. Spannend ist, wie die „Komödie“ das Nachspiel gestaltet. Wir erinnern uns: Im Kinofilm haben sich die Jugendfreunde zwar fürchterlich zerstritten, stehen dem Schwächsten aber kurze Zeit später bei, indem sie dessen Widersachern handgreiflich die Meinung geigen. Und ganz am Schluss stellt sich heraus, dass derjenige, der immer am ehrlichsten wirkte, ein zweites Handy besitzt, über das er seine Geheimnisse abwickelt.

Die „Komödie“ hat das Ende anders gelöst, aber mehr zu verraten wäre Frevel.

Wer es sich ansehen möchte, hat vom 14. bis zum 19. November und dann noch einmal zwischen Weihnachten und Neujahr jede Menge Gelegenheit dazu. Da das Musical-Theater am Potsdamer Platz über 1.800 Sitzplätze verfügt, gibt es noch genug Plätze.

Infos teilen:

Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.