Achtsam morden

Achtsam morden

Vor knapp fünf Jahren schrieb Karsten Dusse den Krimi „Achtsam morden“. Das Buch war so erfolgreich, dass Dusse nicht nur mehrere Fortsetzungen schrieb, sondern auch eine Bühnenfassung entstand.

Diese ist unter demselben Titel seit einigen Wochen im Schlosspark-Theater zu sehen. Sie erfreut sich großer Beliebtheit: In dieser Spielzeit sind alle Vorstellungen ausverkauft. Es gibt aber schon Karten für eine Wiederaufnahme im Januar 2025.

Worum geht’s?

Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn hat als erfolgreicher Anwalt nur wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte: Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um ― und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit. Ob es wohl bei einem einzigen Mord bleiben wird?

Im Schlosspark-Theater wird die turbulente Geschichte mit nur zwei Schauspielern und einer Schauspielerin umgesetzt. Das verlangt den dreien einiges ab und ist amüsant fürs Publikum, da immer wieder neue Akzente zu hören und Kostüme zu sehen sind. Vor allem Dieter Hallervorden wird oft mit Applaus begrüßt, wenn er in einem neuen Outfit die Bühne betritt.

Auch das Bühnenbild ist wandlungsfähig und originell: Immer geht irgendwo eine Klappe auf, eine Leinwand fährt hoch oder ein Vorhang wird weggezogen, und eine neue Szenerie entsteht.

Die Inszenierung setzt allerdings vor allem auf das Publikumsgelächter und macht aus dem Roman einen handfesten Klamauk. Da wäre auch eine ernsthaftere Umsetzung denkbar gewesen.

Karten und weitere Infos gibt es hier.

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.