Spannender als ein Krimi

Spannender als ein Krimi

Wer sich im GRIPS-Theater ein Kinder- oder Jugendstück ansehen will, muss nicht zwingend ein Kind oder einen Jugendlichen dabei haben. Denn GRIPS-Theaterstücke sind in der Regel für Erwachsene ebenso spannend wie für die Hauptzielgruppe.

Ein gutes Beispiel dafür ist „Eins auf die Fresse“ — von Rainer Hachfeld geschrieben, dem Bruder des GRIPS-Gründers und langjährigen Theaterchefs Volker Ludwig, schon vor 20 Jahren mit dem Friedrich-Luft-Preis für die beste Aufführung des Jahres 1996 ausgezeichnet und heute erfreulicherweise wieder im Spielplan. Das Stück ist für „Menschen ab 13“ empfohlen. Schon die Startszene des Stücks lässt nicht nur Jugendliche den Atem anhalten: Die Zuschauer finden sich in eine Friedhofskapelle versetzt, da sich Matze, ein Schüler der 8. Klasse, umgebracht hat. Einige Mitschüler bringen den offiziellen Kranz der Klasse vorbei. Sie stehen unter Schock. Schnell deutet sich an, dass sich alle an Matzes Tod mitschuldig fühlen. Und doch: Als einige Tage später ein neuer Schüler in die Klasse kommt, droht sich Matzes Geschichte zu wiederholen, da alte Verhaltensmuster weitergelebt werden. „Eins auf die Fresse“ ist spannender als ein Krimi, die wandlungsfährigen Schauspieler überzeugen, die für das GRIPS üblichen schnellen Szenenwechsel und lebensnahen Dialoge sorgen für Tempo, und das einfache, wandelbare Bühnenbild ist genial. Wie immer gelingt es dem GRIPS, auch anfangs kichernde Schulklassen mit der Inszenierung in seinen Bann zu ziehen.

Für Schulklassen gibt es zahlreiche Vormittagsvorstellungen, für „Menschen ab 13“ Abendvorstellungen am Montag, 28. November 2016 und 16. Januar 2017, um jeweils 18 Uhr, und wer die eigenen vier Wände am liebsten mag, kann das Stück im GRIPS Shop als DVD erwerben.

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.