Ein Adventskalender mit sechs Türchen

Ein Adventskalender mit sechs Türchen

Der Dezember ist für Leser unserer Theater-Tipps wie ein Adventskalender: Ständig geht ein Türchen auf, und ein neuer Tipp erscheint. Wie es aussieht, wird es im Dezember ganze sechs Tipps geben!

Der erste Ausflug führte vier Schattenlichter am 2. Dezember ins Potsdamer Waschhaus – zur zweiten Solotournee des Puppenspielers Michael Hatzius. Er schlüpft im Laufe des ausgesprochen kurzweiligen Abends in diverse Rollen. Seine Hauptrolle ist die Echse – daher trägt die Tournee auch den Namen „Echstasy“, Hatzius ist „auf Echse“, und im Onlineshop sind „Echstras“ zu haben. Die Echse kommentiert regionale Besonderheiten und politische Absurditäten, gibt Ernährungs- und Lebenstipps und interessiert sich fürs Publikum. Nicht nur ist sie (oder ist es doch Hatzius?) beim Gang durch die Zuschauer witzig und schlagfertig, sondern sie nimmt auch im späteren Verlauf des Programms vieles, was sie im Publikum erfahren hat, wieder auf. Geniale Improvisation!

Im Übrigen hat die Echse den Meteoriteneinschlag überlebt, und sie findet sich unversehens — dem Publikum als Film gezeigt — auf einem verlassenen Feld zwischen umgekippten und zerstörten Dinosauriern und verlassenen und beschmierten Fahrgeschäften wieder. Die originelle Örtlichkeit hierfür fand Hatzius ganz offensichtlich im brachliegenden Spreepark-Gelände, das „Grün Berlin“ hin und wieder zu Führungen öffnet — übrigens auch eine Empfehlung! Auch bei diesen urkomischen Szenen gerät das Publikum in „Echstase“.

In weiteren Rollen zeigt Hatzius andere charakterstarke Figuren wie eine Zecke und ein Huhn — eine gute Gelegenheit, neben vielen lustigen Themen auch auf ernste wie Impfungen und Legebatterien zu sprechen zu kommen.

Am Samstag, 3.12.2016, ist „Echstasy“ in Zossen, am Sonntag, 4.12.2016, in Bad Saarow zu sehen. Mitte Dezember gibt es zudem Kurzauftritte in Berlin. Mehr dazu unter www.michaelhatzius.de und unter www.gruen-berlin.de

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.