Das wird super!

Das wird super!

Die Schattenlichter haben schon so manches Mal aus der Not eine Tugend gemacht, indem sie ihre Generalprobe für diejenigen Zuschauer öffneten, die keine Karten mehr für die Stückpremiere bekommen hatten. Aber auch manche Profitheater erlauben den Zuschauern vor der Premiere einen Blick auf ihre neue Produktion. So nahmen heute zum ersten Mal fünf Schattenlichter an einer öffentlichen Generalprobe im GRIPS Theater teil – und das GRIPS konnte testen, wie das neue Stück ankommt.

„Alle außer das Einhorn“ heißt das Stück von Kirsten Fuchs, das morgen Premiere feiern wird. Wenn alles so läuft wie bei der Generalprobe, wird es super! Zutaten für das Werk sind – wie so oft im GRIPS – ein aktuelles Thema, glaubwürdige Figuren, eine Handvoll extrem wandlungsfähiger Schauspieler, eingängige Musik und kurze, knackige, schnörkellose Dialoge in einem originellen, modernen Bühnenbild.

Das aktuelle Thema, Cybermobbing, hielt das Generalprobenpublikum über die gesamte Stückdauer in Atem; die Zuschauer wurden als Weiterverbreiter von Nachrichten und somit als Mittäter in die Inszenierung eingebunden. Die Hauptzielgruppe – Menschen ab elf – war auch von der Musik und den Performances begeistert, die gut zum Stück passten und der Eltern- und Großelterngeneration neue Seh- und Hörgewohnheiten abverlangten.

Wie immer wurde quasi nebenbei jede Menge Information gegeben, so dass die altersgemischten Schattenlichter auf den Heimweg viel Stoff zum Diskutieren hatten. Was das elfjährige Schattenlicht am beeindruckendsten fand: dass René Schubert nicht nur glaubwürdig einen überbesorgten Vater spielen kann, sondern auch einen Zockersiebtklässler mit schlechter Haltung und ebenso schlechter Aussprache. Diese Doppelrolle fiel dem Zuschauer erst in der Schlussszene auf. Bravo!

Wir sagen für morgen toi toi toi!

Die Premiere ist zwar ausgebucht, aber für folgende Vorstellungen sind noch Karten zu haben: Sa., 20.5., Mo., 29.5., Fr., 14.7. und Sa., 15.7.2017, jeweils um 18 Uhr.

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Autor: Elke Brumm

Elke Brumm ist das dienstälteste Schattenlicht. Bei der allerersten Aufführung im Weihnachtsgottesdienst 1985 in der Pauluskirche war sie noch Zuschauerin, aber schon beim zweiten Stück war sie aktiv dabei - und ist es bis heute geblieben. Neben den spielerischen Aktivitäten ist Elke Brumm das organisatorische Rückgrat der Schattenlichter; die studierte Theaterwissenschaftlerin und Germanistin (FU Berlin) macht für die Schattenlichter auch die Pressearbeit und die Programmhefte. Seit 2015 schreibt sie ungefähr einmal monatlich einen Theater-Tipp für den Freundeskreis der Schattenlichter, denn da die Schattenlichter immer nur im Februar spielen, muss man schließlich auch im restlichen Jahr wissen, wo man kurzweilige und inspirierende Theaterabende verbringen kann.